Wirtschaftsverbände sind mehr als Lobbyisten

In der deutschen und europäischen Öffentlichkeit wird die Arbeit von Wirtschaftsverbänden häufig auf deren Lobbyarbeit reduziert. Und diese wird nicht selten sehr kritisch gesehen, da man darunter oftmals die organisierte Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft zum Vorteil weniger und zum Nachteil der Allgemeinheit versteht.

Grundsätzlich sind Wirtschaftsverbände Zusammenschlüsse von Unternehmen und anderer wirtschaftlicher Institutionen, welche die Interessen ihrer Mitglieder definieren, diese in die politischen Entscheidungsprozesse einbringen und ebendiese verständlich in der Öffentlichkeit darstellen. Desweiteren werden gemeinsame technische und rechtliche Standards erarbeitet und die Mitgliedsunternehmen bei Problemen unterstützt und beraten. Häufig sind die Verbände auch Träger von beruflicher Aus- und Weiterbildung sowie berufsständischer Versorgungswerke.

In Deutschland sind Verbände meist als Vereine eingetragen. Idealerweise sind sie Repräsentanten gesellschaftlicher Vielfalt und für die Funktionsfähigkeit unseres demokratischen Systems unentbehrlich. Sie bündeln Interessen, ermöglichen die Mitarbeit an gesellschaftlichen Prozessen und schaffen die Voraussetzung zu einer Selbststeuerung der Gesellschaft.

Auch in der Metallbranche gibt es zahlreiche Verbände und Interessengruppen.

Der Verband Deutscher Metallhändler e.V. (VDM) ist der zentrale Branchenverband des NE-Metallgroßhandels und der NE-Metallrecyclingwirtschaft. Er ist Lobby- und Dienstleistungsverband mit über 200 Mitgliedsunternehmen und damit natürlich auch Interessenvertretung der rund 25.000 Mitarbeiter seiner Mitglieder.

Der VDM hat seinen Sitz in Berlin und ist außerdem mit einem Büro in Brüssel und Wien vertreten. Das strukturelle Fundament des Verbandes bilden die derzeit acht Arbeitsausschüsse, welche alle wichtigen Fachgebiete abbilden und in denen die Rahmenbedingungen der Branche mitgestaltet werden.

Die definierten Aufgaben des VDM sind neben der Lobbyarbeit auch die Versorgung seiner Mitglieder mit aktuellen Informationen zu allen wichtigen Branchenthemen. Ferner liegt ein Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte. Im Bereich der Nachwuchsförderung wird obendrein ein spezielles Juniorenprogramm angeboten. Von besonderer Bedeutung ist auch die individuelle Beratung der Mitglieder zu allen relevanten Themen (u.a. Schiedsgericht, Schlichtungsverfahren und Zertifizierung zum Entsorgungsfachbetrieb). Weiterhin werden zahlreiche Möglichkeiten geboten, persönliche Kontakte untereinander zu knüpfen, um ein leistungsfähiges Netzwerk aufzubauen. Und außerdem wirkt der Verband auch in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen mit.

Der VDM hat einen eigenen Kodex zum wettbewerbsrechtlich korrekten Verhalten definiert und tritt damit für die Aufrechterhaltung und Sicherung eines fairen Wettbewerbs ein. Die Verbandsorgane und Mitarbeiter sowie die Mitglieder des VDM verpflichten sich zur strikten Beachtung sämtlicher Vorgaben des europäischen und deutschen Kartell- und Wettbewerbsrechts. Zudem wird eine Reihe von Aufgaben und weiteren Verhaltensgrundsätzen definiert.

Der VDM engagiert sich aktiv bei der Bekämpfung und Prävention von Metalldiebstahl und informiert seine Mitglieder fortlaufend zu aktuellen Diebstählen. Er ist außerdem Gründungsmitglied der „Sicherheitspartnerschaft gegen Metalldiebstahl“ (SIPAM), einem Bündnis deutscher Großunternehmen und führender Verbände der Metallbranche.

Zudem beteiligt sich der VDM an laufenden Beschwerden zum Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und macht diesbezüglich seinen politischen Einfluss auf Bundes- und Europaebene geltend. Womit der Verband nicht nur die Interessen seiner Mitglieder sondern auch die der vielen nicht organisierten Metallhändler wahrnimmt, welche sich durch das zentrale Bundesgesetz des deutschen Abfallrechts in ihrer Existenz bedroht fühlen.

In diesem Zusammenhang erscheint es ungerecht, dass Lobbyarbeit im Allgemeinen bei so vielen Menschen ausschließlich negativ besetzt ist. Denn für einzelne Unternehmen ist es nahezu aussichtslos Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse zu nehmen. Und der Einzelne wäre Fehlentwicklungen in Politik und Wirtschaft schutzlos ausgeliefert. Getreu dem Motto „Gemeinsam ist man stark“ können Verbände einer Gruppe eine hörbare Stimme geben.

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