Metalldiebstahl - eine Plage

Während Metallrohstoffe in den vergangenen Jahrzehnten noch vergleichsweise günstig waren, ist ihr Wert in den letzten Jahren stark gestiegen. Speziell die große Nachfrage aus den Schwellenländern, wie z.B. China, Indien oder der Türkei haben zu steigenden Preisen an den internationalen Metallbörsen geführt. Das hat natürlich auch den Preis für Altmetalle in die Höhe getrieben, was wiederum Metalldiebstahl immer lukrativer macht.

Seit einigen Jahren werden nicht nur in Deutschland verstärkt Metalldiebstähle gemeldet sondern weltweit.

Regenrinnen, Blitzableiter, Bronzeschalen (auf Friedhöfen), Kupferkabel und sogar komplette Kirchendächer – geklaut wir so ziemlich alles, was sich abtransportieren lässt. Speziell auf Buntmetalle, wie Kupfer, Messing, Bronze, Blei und Zink haben es Metalldiebe abgesehen. Neben Gelegenheitsdieben gibt es mittlerweile organisierte Banden, die mit großem logistischem Aufwand ihrem Handwerk nachgehen. Da wird mit Gabelstapler und LKW angerückt, um das Diebesgut abzutransportieren.

Häufig betroffen ist die Deutsche Bahn, bei der regelmäßig auch wichtige Strecken lahmgelegt werden. Besonders beliebt ist es nämlich, Erdungskabel von Strommasten und Signalanlagen abzumontieren, meist auf einer Länge von mehreren Kilometern. Oder es verschwinden komplette Gleisanlagen. Es gibt Bahnbereiche, die fast täglich Diebstähle melden. Und fast immer steht der entstandene Schaden in keinem Verhältnis zu dem eigentlichen Wert der Beute. Denn zu den Schäden an den Anlagen, kommen noch Ausfallzeiten und die damit verbundenen Verspätungen für die Reisenden und natürlich die Gefährdung des Bahnverkehrs.

Aber auch im Privatbereich kann es teuer werden, wenn beispielsweise an einem Gebäude die Regenrinnen demontiert werden. Die Kosten für das Ersetzen betragen für gewöhnlich ein Vielfaches des Metallwertes und ärgerlich ist es obendrein. Und wenn Grabschalen, Kreuze oder Lichter aus Bronze von Gräbern gestohlen werden, dann ist das für die Betroffenen meist bitter und schwer zu verstehen.

Metalldiebstahl zu unterbinden scheint schwierig, denn organisierte Banden wählen häufig abgelegene Orte für ihre Diebeszüge. Und Bahngleise wie auch Friedhöfe sind nur schwer zu überwachen, speziell bei Dunkelheit. Oder es wird sehr dreist vorgegangen und als Handwerker verkleidete Langfinger kommen am helllichten Tag, um wie selbstverständlich die begehrten Wertstoffe abzutransportieren.

Die Polizei ist mittlerweile sensibilisiert für Metalldiebstähle, aber dennoch sind Festnahmen eher selten. Denn die organisierten Banden ziehen einfach weiter, wenn der Fahndungsdruck zunimmt. Und wenn Metalldiebe wirklich einmal auf frischer Tat gestellt werden, dann war meist ein Hinweis wachsamer Bürger ausschlaggebend.

Um sich dennoch gegen den gewerbsmäßigen Metalldiebstahl zu wehren haben sich in Deutschland zurzeit 13 Verbände und Großunternehmen aus den Bereichen Logistik, Telekommunikation, Bergbau und Energieversorgung zur „Sicherheitspartnerschaft gegen Metalldiebstahl (SIPAM)“ zusammengeschlossen. Die Mitglieder dieser Partnerschaft, unter ihnen die Deutsche Bahn AG und der Verband Deutscher Metallhändler e.V. (VDM) entwickeln in Abstimmung mit der Polizei Maßnahmen, um Metalldiebstahl zu begegnen. Kernstück der Zusammenarbeit bildet ein Frühwarnsystem, bei dem Informationen über Metalldiebstähle untereinander ausgetauscht werden, um so den Absatz von gestohlenen Metallen zu erschweren.

Und darin liegt wahrscheinlich auch die beste Möglichkeit den Metalldiebstahl zu bekämpfen, denn wenn die Diebe ihr Diebesgut nicht mehr verkaufen können, macht es auch keinen Sinn es zu stehlen.

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