Marktwirtschaftsstatus für China – VDM sieht mögliche Verleihung kritisch

(Berlin) Der Rohstoffausschuss des Verbands Deutscher Metallhändler e.V. (VDM) sprach sich auf seiner Sitzung am 17. März dagegen aus, dass China der Status einer Marktwirtschaft von Seiten der Europäischen Kommission verliehen wird. Die europäischen Institutionen werden im Laufe des Jahres 2016 darüber zu entscheiden haben, ob und unter welchen Bedingungen sie China den Marktwirtschaftsstatus verleihen. Die Zuerkennung  dokumentiert, dass in diesem Land landesweit zu marktwirtschaftlichen Bedingungen produziert und gehandelt wird. Allerdings bestehen bei China Bedenken.

Der NE-Metallhandel setzt auf faire und freie Märkte. Die gegenwärtigen Entwicklungen zeigen indes, dass in China keine marktwirtschaftlichen Kriterien eingehalten werden. Beispielsweise werden exportorientierte Unternehmen subventioniert und Inlandspreise für die Energieproduktion staatlich unterstützt. Das führt zu Verzerrungen bei den Produktionskosten und damit im internationalen Wettbewerb.

Das Beispiel Stahl führt eindrücklich vor Augen, dass Europa weiterhin Handelsschutzinstrumente gegenüber subventionierten chinesischen Waren braucht. Denn Antidumpingverfahren sind gegenwärtig die einzige Möglichkeit, um gegen die subventionierten Importe vorzugehen. Eine Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus würde die Abwehrmöglichkeiten der EU gegen unfaire Importe aus China massiv schwächen – unter anderem geht die Grundlage für viele Antidumpingverfahren verloren. Dies hätte gravierende Folgen, insbesondere wenn, wie zu erwarten ist, die USA, Kanada und weitere Staaten China den Marktwirtschaftsstatus nicht zuerkennen. So könnten sich letztlich massive Umleitungseffekte chinesischer Überkapazitäten nach Europa einstellen. Zunehmend sieht sich auch die Aluminiumbranche subventionierten chinesischen Importen gegenüber, welche sie vor große Probleme stellen.

Quelle: Verband Deutscher Metallhändler e. V. - Presseinformation vom 21.03.2016


Der VDM vertritt seit 1907 die Interessen des NE-Metallgroßhandels und der NE-Metall-Recycling-Wirtschaft. Dazu gehören Neumetalle, Altmetalle sowie Strategische Sondermetalle. Seine über 220 Mitglieder repräsentieren etwa 700 Firmen bzw. Niederlassungen und decken rund 90 Prozent des Metallmarktes in Deutschland und Österreich ab. Hinzu kommen zahlreiche Unternehmen aus anderen europäischen Staaten. Hütten- und Schmelzbetriebe gehören ebenso zur Mitgliedschaft wie Händler, Recycler, an der Londoner Metallbörse (LME) tätige Broker und andere Spezialisten der Metallwirtschaft. Die Mitglieder des VDM generieren einen Umsatz von 25 bis 30 Milliarden Euro, bewegen etwa 20 Millionen Tonnen Metalle und beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiter.

 

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